Unsere Grotte


Mit großer Begeisterung und unter der Beteiligung der ganzen Bevölkerung Bisambergs wurde unter Hochw. Herrn Pfarrer Martin Büker im Mai 1933 mit dem Bau der Lourdesgrotte begonnen. Bedingt durch die herrschende Arbeitslosigkeit fanden sich viele freiwillige Helferinnen und Helfer, die teilweise mit sehr einfachen Mitteln hier mitarbeiteten.

Die Pläne des Baus stammten von Herrn Min.Rat Dipl.Ing. Friedrich Roth, Baumeister war Josef Molzer, Poliere waren die Herren Schmidt und Colella. Die Verschalung führte der Zimmermeister Loderer durch. Aus privaten Kreisen wurden die notwendigen Geldmittel zur Verfügung gestellt, die Bauern leisteten viele Arbeiten mit ihren Fuhrwerken.

Nach nur 2 Jahren Bauzeit wurde die Grotte am 21. Juli 1935 durch Hochw. Herrn Prälat Wagner unter großer Beteiligung der Bevölkerung eingeweiht. Unsere Grotte stellt eine Nachahmung von Lourdes in Frankreich dar. Zwei Steine wurden aus Lourdes gebracht und eingemauert. Die Muttergottesstatue kam per Bahn aus Wien; laut Eintragung im Pfarramt ist sie eine Spende einer Frau Seidlberger aus Wien. Die Statue der Bernadette ist eine Spende von Geschäftsleuten aus Korneuburg. Das Gitter errichtete Schlossermeister Riezinger, der Altar stammt von Hr. Bürgermeister Josef Glock.

Der heutige Aufgang zur Grotte stammt aus den Umbauarbeiten in den Jahren 1956/57. Unter dem alten Aufgang ist heute eine kleine Rosenkranzkapelle. 1956 schenkte die Gemeinde Bisamberg das Grundstück, auf dem sich die Grotte heute befindet, der Pfarre. Ab 1965 wurde es still um unsere Grotte. Es war kein Interesse mehr da die Grotte zu erhalten, zu pflegen und auch als Ort des Gebets zu verwenden.

Die katholische Frauenbewegung von Bisamberg setzte es sich Mitte der 70er Jahre zur Aufgabe, die Grotte nicht verfallen zu lassen. 1980 erhielt Bisamberg wieder einen neuen Pfarrer. Mit Hochw. P. Karl-Heinz Brinkschulte kam nicht nur ein neuer Stil, sondern auch Geld in die Kasse der Pfarre. Mit vielen unbezahlten Arbeitsstunden gelang es, die Grotte wieder zu einer allseits beliebten und viel besuchten Andachtsstätte zu machen. Nicht nur Mai- und Mutter Gottes Andachten wurden hier gefeiert, sondern auch Erstkommunionfeiern und Firmungen.

Heute ist es Tradition, dass an den Sonn- und Feiertagen im Mai immer eine andere Pfarre des Dekanats die Gestaltung der Maiandacht übernimmt.

Die Pfarre möchte hier der Gemeinde Bisamberg und den einzelnen Bisambergerinnen und Bisambergern herzlich für die großzügige Unterstützung in Form von Geldspenden oder Arbeitsleistungen danken. Dieser Dank gilt allen noch lebenden oder schon verstorbenen Schützern und Helfern der Grotte. Möge dieser Ort immer ein Ort des Gebets bleiben, den unsere Nachkommen trotz der Hetze des Alltags nicht vergessen. Bitten wir Maria um ihre Fürsprache, dass sie auch weiterhin schützend die Hand über Bisamberg und über alle jene halten möge, die bei ihr Zuflucht suchen.

H. Stangl


Feierlichkeiten in der Grotte


Maiandacht:

Die Pfarre Bisamberg lädt alle umliegenden Pfarrgemeinden jedes Jahr zur Maiandacht in der Grotte ein.


Chronik der Ereignisse bei der Grotte


.... die Grotte als besonderer Ort. So ist im Gedenkbuch der Pfarre Bisamberg ein nicht alltägliches Ereignis niedergeschrieben:

„Am 6. März 1939 kommt abend ein Herr aus Korneuburg zur Lourdesgrotte. Bald darauf fällt ein Schuss. Einige Augenblicke später findet man jenen Herrn vor dem Eingang der Grotte tot auf dem Boden liegend. Wie allabendlich, brannten auch jetzt eine Anzahl Kerzen sowohl unten in der Grotte als auch oben in der Nische. Auch in den ersten Minuten nach dem Selbstmord brannten die Lichter. Plötzlich waren sämtliche Lichter ausgelöscht, obwohl vollkommene Windstille herrschte. Der Grottenvater*) verfügte, die Kerzen wieder anzuzünden, doch vergebens! Nicht eine einzige brannte! Er war gezwungen, jene Kerzen, die bei dem Selbstmord geleuchtet hatten, zu entfernen und durch andere zu ersetzen. Diese brannten dann wie gewöhnlich. Dieser Bericht ist ganz wortgetreu nach der übereinstimmenden Aussage zweier Zeugen niedergeschreiben.“

*)Der Kirchenvater (hier Grottenvater) sollte jeweils den neuangekommenen Pfarrer mit den alten Sitten und Gebräuchen bekanntmachen. Er war behilflich bei kirchlichen Veranstaltungen und hatte die Aufsicht über die Lourdesgrotte über.